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S10 Mühlviertler Schnellstraße Baulos 4.1, Umfahrung Freistadt

Daten und Fakten
Firma PORR Bau GmbH, NL OÖ, in Leistungsgemeinschaft mit PORR Tunnelbau und PORR Bau GmbH, Abteilung Infrastruktur
Auftraggeber ASFINAG AG
Stadt/Land Freistadt - Österreich
Projektart Ingenieurbau, Tunnelbau, Brückenbau, Überregionaler Erdbau
Bauzeit 11.2011 - 08.2014

Freie Fahrt von Linz nach Tschechien.

Mit der S10 realisierte die ASFINAG die lang geplante Verbindung der Autobahn A7 von Linz Richtung Tschechien. Für die Vergabe und die Ausführung wurde der 22 km lange Abschnitt in mehrere Baulose unterteilt. Der Auftrag für das Baulos 4.1 – die Umfahrung Freistadt – erging im Jänner 2011 an die PORR Tunnelbau GmbH als Bestbieterin. In die Ausführung als Leistungsgemeinschaft mit eingebunden waren die PORR Bau GmbH, Niederlassung Oberösterreich, und die PORR Bau GmbH, Abteilung Infrastruktur.

Das Projekt umfasste im Wesentlichen die Herstellung von sechs Brückenobjekten, zwei Durchlässen, einer Unterflurtrasse, einer Galerie, zwei Tunnelobjekten in bergmännischer Bauweise und mehreren Behelfsbrücken sowie die Fertigstellung von zwei Brücken aus Vorbaulosen und den Erd- und Straßenbau eines 4,5 km langen Baustellenabschnitts.

Aufgrund der Vielzahl von Objekten wurden für die Herstellung Unterteilungen bzw. Objektfamilien gebildet. Die erste Gruppe bestand aus drei Brücken mit jeweils zwei Tragwerken für jede Richtungsfahrbahn.

Beim ersten Objekt, der Galeriebrücke F41, handelt es sich um ein dreifeldriges Brückenbauwerk mit getrennten Tragwerken mit einer Länge von ca. 95 m und Stützweiten bis zu 37 m. Als Querschnitt kam eine vorgespannte Platte mit gerundeter Untersicht samt Kragplatten zur Ausführung. Die Herstellung beider Tragwerke erfolgte auf einem Lehrgerüst und jeweils in einem Guss, wofür jeweils ca. 1.400 m³ Beton eingebaut wurden. Die zwei weiteren Brücken F37 und F38 waren jeweils getrennte dreifeldrige Tragwerke mit einer Länge von ca. 55 m und einer Stützweite bis zu 22 m. Als Querschnitt kam eine schlaff bewehrte Platte mit beidseitigen Kragplatten in integraler Bauweise zur Ausführung.

Die zweite Gruppe bestand aus den zwei Durchlässen F30 und F35, für einen Wirtschaftsweg und einen Bach, und den beiden Brücken F31 und F32. Begonnen wurde mit den Durchlässen als geschlossene, einzeilige Rechteckquerschnitte. Zur Böschungssicherung wurden Parallelflügel an den Portalen angeordnet. Die Brücke F32 wurde in Form von zwei getrennten, schiefen Rahmen mit Stützweiten von 22 und 32 m realisiert. Ihr Querschnitt ist ein Plattentragwerk mit beidseitigen Kragarmen. Das Tragwerk ist schlaff bewehrt mit beidseitigen Vouten. Die Brücke F31 war als fünffeldriges Tragwerk mit einer Länge von 135 m und Stützweiten von bis zu 32 m ausgeschrieben. Ihr Querschnitt ist eine vorgespannte Platte mit beidseitigen Kragarmen. Das Tragwerk wurde aufgrund der Länge in zwei Betonierabschnitte unterteilt.

Die zwei restlichen Objekte wurden aufgrund ihrer pönalisierten Zwischentermine zeitgleich zu den anderen Objekten als eigene Herstellungslinien ausgeführt.

Die Unterflurtrasse F34 mit einer Länge von ca. 800 m wurde als Tunnel mit zwei Richtungsfahrbahnen in offener Bauweise hergestellt. Mit einer Blocklänge von 25 m wurden vorlaufend die Widerlager und die drei Wände hergestellt. Nachlaufend wurden mit einem Deckenschalwagen die Decken in Wochenschicht betoniert. Die Galerie Brandstätter F40/42 war als offener Stahlbetonrahmen mit Hufeisen-Querschnitt und einer Blocklänge von 25 m projektiert. Vorlaufend wurden die Widerlager und ein Sockelelement betoniert. Nachlaufend wurden mit den Tunnelschalwägen die Stützen und das Gewölbe in zwei 12,5 m langen Blöcken hergestellt. Abschließend wurde ein Sporn zur Lärmreduktion der zweiten Richtungsfahrbahn auf dem Gewölbe ausgeführt und das Bauwerk einseitig eingeschüttet. Das Gewölbe wurde mit einer Stärke von 60 cm und einer bewehrten Arbeitsfuge als Weiße Wanne ausgeführt. Die Galerie wird durch die Brücke F41 unterbrochen. Um den Lärmschutz nicht zu unterbrechen, wurde das Galerie-Gewölbe über der Brücke in Stahlbau mit Paneelverkleidung hergestellt.

Als eigene Gruppe wurden die Herstellung der fünf Betriebsgebäude und Leitungskollektoren sowie die Gewässerschutzanlagen für die Betriebsphase an den Portalen der Tunnelstrecken geführt.