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Untergrundabdichtung Feldseedamm in 2.200 m Höhe

Daten und Fakten
Firma PORR Bau GmbH . Spezialtiefbau
Auftraggeber Bauunternehmung DI Walter Frey GmbH (im Auftrag der KELAG)
Stadt/Land Fragant - Österreich
Projektart Spezialtiefbau, Hochgebirgsbau
Bauzeit 03.2019 - 08.2019

Höchstleistung im Hochgebirge

Der 1969 errichtete Speichersee gehört zur Kraftwerksgruppe Fragant im Mölltal und fasst 2,1 Mio. m3 Wasser. Gemeinsam mit dem Wurtensee gewährleistet der Feldsee die zuverlässige Stromversorgung in Kärnten. Bereits nach wenigen Betriebsjahren zeigten trübe Sickerwässer in den Dammfußdrainagen einen möglichen Materialaustrag durch strömendes Wasser unterhalb des Dammkörpers an. Während der vergangenen 50 Jahre wurden insgesamt fünf verschiedene Injektionskampagnen durchgeführt. Allesamt ohne nachhaltigen Erfolg.

Hochalpine, massive Bohrpfahlwand

2019 entschied sich die Kelag als Betreiberin für eine ebenso umfangreiche wie ungewöhnliche Sanierung. Der auf Moränenschutt gegründete Damm erhielt eine Dichtwand aus überschnittenen Bohrpfählen mit Anschluss an die Asphaltbeton-Oberflächendichtung. Dafür wurde wasserseitig an die bestehende Herdmauer eine überschnittene Bohrpfahlwand mit einem Durchmesser von 120 cm und einer Tiefe von bis zu 35 m im hochalpinen, felsigen Untergrund errichtet. Gneis- und Granitblöcke mit mehreren Metern Mächtigkeit wurden durchbohrt und jeder Pfahl in den anstehenden Fels eingebunden.

Insgesamt kamen rund 5.800 lfm Bohrpfahl mit einem Durchmesser von 120 cm zum Einsatz. In den Flanken betrugen die Längen 5 bis 8 m, in der Mitte der Dammkrone über 30 m. Um eine Überschneidung der Bohrpfähle sicherzustellen, war eine Bohrtoleranz Abweichung von weniger als 10 cm gefordert. Zur Kontrolle wurde bei jedem Pfahl der Bohrrohrverlauf vermessen.  Es konnte eine max. Pfahlabweichung von 0,5 % eingehalten werden. Das Ergebnis war eine Wand im Untergrund, die den Speichergrund abdichtet.

Erfolgreicher Abschluss trotz herausfordernder Bausituation

Die hochalpine Lage auf 2.200 m ü. A. und die dadurch oft schwierigen Witterungsverhältnisse waren sowohl für die Einrichtung der Baustelle, den Antransport der Anlagen und Maschinen als auch die laufende Logistik und das Baustellenpersonal eine Herausforderung. Zusätzlich erschwerten die geologischen Verhältnisse und Reste der vorherigen Injektionsmaßnahmen die Arbeiten. Der enge Bauzeitplan von März bis August und die Schlechtwetterlage bis in den Mai hinein, erforderten einen Schichtbetrieb, große Einsatzbereitschaft des Baustellenteams sowie schnelle Reaktionen der Geräteabteilung der PORR. Alle Arbeiten konnten aufgrund der langjährigen Expertise des Spezialtiefbaus eine Woche vor dem geplanten Bauende Mitte August zu aller Zufriedenheit abgeschlossen werden.