Volksschule und Kultursaal Bruckneudorf
Firma | PORR Bau GmbH |
Auftraggeber | Oberwarter gemein. Bau-, Wohn- u. Siedlungsgen. |
Stadt/Land | Bruckneudorf - Österreich |
Projektart | Bildungseinrichtungen |
Bauzeit | 06.2020 - 08.2022 |
Von der denkmalgeschützten Produktions- zur modernen Bildungsstätte
Als Industriehof angelegt, der bis zum ersten Weltkrieg alle Produktionsabläufe unter einem Dach vereinigte, zählt die denkmalgeschützte Konserven- und Erbsenschälfabrik in Bruckneudorf mit zu den schönsten historischen Industriebauten Österreichs. In knapp dreijähriger Bauzeit wurde das seit den 1960er Jahren teilweise stillgelegte Gebäude auf dem 4,2 ha großen Areal in eine neue Bildungsstätte mit neuem Hauptplatz für die Gemeinde verwandelt. Damit kombiniert die „Erbse“ moderne Infrastruktur mit historischem Charme.
Im ersten Bauabschnitt wurden im denkmalgeschützten Bestand die Schule mit zwölf Klassenräumen und einem Turnsaal sowie ein Kulturzentrum mit Gastronomiebetrieb errichtet. Der großzügige Freiraum vor dem Gebäude ist als gesellschaftlicher Treffpunkt und Kommunikationszentrum für alle Generationen des Ortes angedacht. Er wird von einer Reihenausanlage mit 30 Einheiten, mehreren Wohnkomplexen mit 120 Wohnungen und einer Tiefgarage sowie Büros, Geschäften und Gastronomie umschlossen. Weiters wurden ein Sakralbau und der Umbau der 43 m hohen Betonsilos zu Wohnhäusern mit 70 Wohnungen und einer Skybar in der obersten Etage umgesetzt.
Ein Schwerpunkt lag darauf, den Altbestand weitestgehend zu erhalten und mit moderner Technik auszustatten. Ganz im Sinne der Nachhaltigkeit wurde auf umweltfreundliche Energie aus Fernwärme und erneuerbaren Strom aus Photovoltaikanlagen gesetzt. Auch die bei den Umbauarbeiten gewonnen Materialien wurden wiederverwendet. Ohne weitere Bodenversiegelung und Zersiedlung im ländlichen Raum konnte so ein geschichtsträchtiges Industrieareal für künftige Generationen bewahrt und nutzbar gemacht werden. Mit der Transformation der Erbse ist dem Team ein Paradebeispiel für die nachhaltige Nutzung historischer Bauten gelungen, das wegweisend für Bauprojekte im Ortskern ist.